Auf AIDAprima ist am Montag (29.11.) feierlich eine Eisbahn eröffnet worden – passend zum Fahrtgebiet des Schiffes. AIDAprima ist in dieser Wintersaison im kalten Norden unterwegs, fährt jeden Samstag ab Hamburg zu den Metropolen Nordwesteuropas. Bei erwartbaren Außentemperaturen von knapp über null Grad ist es also gut machbar, das sonstige Sportdeck in eine etwa 200 Quadratmeter große Eislaufbahn zu verwandeln. Nun könnten die Kreuzfahrt-Touristen auf hoher See Schlittschuh laufen oder abseits der Bahn Glühwein trinken und Lebkuchen naschen.
Es ist bereits das zweite Mal, dass AIDAprima über die Wintermonate eine solche Eisbahn bekommt. Bereits im Winter 2016/17 war das Schiff in der kalten Jahreszeit in der Nordsee unterwegs. Damals lautete der Plan, das im April 2016 in Dienst gestellte Schiff fortan ganzjährig für Fahrten ab Hamburg einzusetzen. Kreuzfahrt gleichzusetzen mit Urlaub unter der Sonne, was im Winter bis dato immer einen Flug zum Schiff bedeutet hatte – das sollte sich mit AIDAprima grundlegend ändern.
Entsprechend war der Ozeanriese konstruiert worden: Statt einem großen Pooldeck wurde ein überdachter „Beach Club“ gebaut, zudem ein ebenfalls überdachtes Kletter-, Schwimm- und Freizeitparadies namens „Four Elements“. Überhaupt bot das Schiff im Vergleich zu seinen Vorgängern der sogenannten Sphinx-Klasse viel Innen-, aber wenig Außenfläche. Ideal gerade für die Winterfahrten im kalten Norden.
Doch die Kunden nahmen das neue Angebot offenbar nicht so gut an wie erhofft. Winter-Kreuzfahrten ab Hamburg, das blieb – zunächst – eine einmalige Sache. In den folgenden drei Jahren verbrachte AIDAprima die Winter stets im heißen Orient; das 2017 getaufte baugleiche Schwesterschiff AIDAperla fuhr – und fährt immer noch – in der nicht nennenswert kühleren Karibik. Zielgebiete, für die die Schiffe eigentlich nicht gebaut wurden, in denen sie mit ihrer großen Kapazität (3286 Passagiere) aber leichter zu füllen sind.
Jetzt ist AIDAprima also wieder im winterlichen Norden unterwegs. Es war die Corona-Pandemie, die dafür gesorgt hat. Viele sonst üblichen Winter-Zielgebiete (z.B. Südostasien, Südafrika, Indischer Ozean) sind für AIDA zurzeit nicht befahrbar. Und so wurden die Schiffe bei einer Neugestaltung des Winterfahrplans 2021/22 teilweise in andere Gebiete verschoben: AIDAprima also nach Hamburg. Und diesmal scheinen die Deutschen das Angebot eher zu schätzen. In der Pandemie scheuen viele noch das Flugzeug, nicht aber das Schiff. Ein Einsatz ab Deutschland macht Kreuzfahrten ohne Flug möglich. Kaltes Wetter? In Corona-Zeiten scheint das egal. AIDAprima ist gut gebucht: Woche für Woche sind gut 2200 Passagiere an Bord – das ist die derzeitige Kapazitätsgrenze.
AIDAprima geht noch bis Frühjahr jeden Samstag auf die siebentägige Metropolentour – zumindest nahezu. Über die Weihnachten und Silvester sowie Anfang Februar gibt es ein paar leicht abgewandelte Touren mit Reiselängen von vier, fünf und acht Tagen. Den Sommer über (Mai bis Oktober 2022) steht die Metropolenroute dann nur noch jeden zweiten Samstag auf dem Fahrplan – sie wird dann immer im Wechsel mit einer siebentägigen Norwegen-Kreuzfahrt gefahren. Beide Touren sind zu einer 14-tägigen Kreuzfahrt „Metropolen & Norwegen“ kombinierbar.
Für den nächsten Winter (Dezember 2022 bis Februar 2023) soll das Schiff im westlichen Mittelmeer eingesetzt werden. Ob es dazu kommt oder es doch wieder Winter-Kreuzfahrten ab Hamburg gibt? Man wird sehen… (sgx)