Diese beiden Nachrichten passen auf den ersten Blick nicht wirklich zusammen: AIDAmira, das im Herbst 2019 von Costa übernommene und umgebaute Kreuzfahrtschiff, wird an einen anderen Eigentümer verkauft. Damit schrumpft die einst vier Schiffe umfassende Selection-Flotte weiter: Nach dem Verkauf der AIDAcara im Sommer 2021 bleiben jetzt nur noch AIDAvita und AIDAaura übrig. Dennoch verkündet AIDA vollmundig: Das Selection-Programm wird weiter ausgebaut. Wie passt das zusammen?
Das Selection-Programm startete AIDA Cruises 2017 exklusiv für die kleinen Schiffe der Flotte. Sie sollten fortan unter der neuen Dachmarke besondere Reisen anbieten. Während die größeren Schiffe im Laufe einer Saison ja oft dieselbe(n) Route(n) immer und immer wieder fahren, wurden für die kleinen Schiffe andere Reisen erarbeitet. Ihre Merkmale: kleinere und sonst eher selten angelaufene Häfen, längere Liegezeiten und immer wieder neue Reisezuschnitte. Mit dem Start des Selection-Programms legte AIDA zum Beispiel erstmals Winter-Kreuzfahrten in den hohen Norden, Reisen im Indischen Ozean und eine komplette Weltumrundung auf.
AIDA Cruises ändert das Selection-Konzept
Im Laufe der Jahre wurde dieses Konzept bereits leicht verwässert. Weil die neuen Routen sich großer Beliebtheit erfreuten, war es aus unternehmerischer Sicht durchaus sinnvoll, sie mit der Zeit mit größeren Schiffen zu fahren. Bereits nach nur einer Saison wurde etwa die Route „Mauritius, Seychellen & Madagaskar“ nicht mehr vom Selection-Dampfer AIDAaura, sondern von der größeren AIDAblu übernommen. Auch die Wintertouren nach Norwegen und die 117-tägige Weltreise wurden nach vier Jahren mit AIDAcara und AIDAaura für die größere AIDAsol verplant. Dass es dazu noch nicht kam, ist lediglich der Pandemie geschuldet.
Jetzt ändert AIDA das Selection-Konzept. Ab sofort ist es nicht mehr ausschließlich den kleinen Schiffen vorbehalten. „Die bei den Gästen sehr beliebten AIDA-Selection-Reisen werden in Zukunft unabhängig von der Schiffsklasse angeboten und weiterentwickelt. Gäste erwartet eine breite Auswahl an besonderen Routen mit authentischen Reiseerlebnissen“, heißt es in einer am Mittwoch (26.1.) veröffentlichten Pressemitteilung.
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Weiter heißt es: „Im Oktober 2022 wird erstmals mit AIDAsol ein Sphinxklasse-Schiff auf Weltreise gehen. Highlights dieses 117-tägigen XXL-Abenteuers sind die Umrundung von Kap Hoorn und dem Kap der Guten Hoffnung, Ziele wie die Allee der Gletscher, Feuerland, Mauritius, Kapstadt und Silvester in Sydney. Mit AIDAbella reisen Gäste zu den Lofoten, mit AIDAluna geht es zu den Highlights am Polarkreis und AIDAblu wird außergewöhnliche Erlebnisse auf den Reisen nach Mauritius, Seychellen und Madagaskar bieten.“
Die Pressemitteilung beinhaltet auch eine positive Nachricht für die Fans von AIDAvita und AIDAaura. Die beiden baugleichen Schwestern (Baujahr 2002 und 2003) bleiben dem Vernehmen nach wohl in der Flotte. Im Statement heißt es: „Das neue Angebot wird ergänzt von den Reisen von AIDAvita und AIDAaura, die im Sommer 2022 unter anderem mit ihren Routen zu den Schottischen Inseln oder zu den Schärengärten der Ostsee für unvergessliche Selection-Momente sorgen werden.“ Wäre hier ebenso ein Verkauf geplant, hätte die Mitteilung diese Schiffe sicherlich nicht explizit erwähnt.
Viele Fans werden der AIDAmira nicht nachtrauern
Der Verkauf der AIDAmira ist in der Mitteilung übrigens nur eine Randnotiz: „Im Zuge der Neuausrichtung des Selection-Konzepts wird AIDA Cruises das Schiff AIDAmira zum März 2022 an einen neuen Eigentümer übergeben.“
Gerüchte zum Verkauf gab es im Verlauf der Corona-Pandemie schon öfter. Viele Fans werden der AIDAmira nicht nachtrauern. Als umgebautes Schiff haben viele Passagiere sie nicht als „echte“ AIDA empfunden. Zudem hatte sie auch kaum Zeit, die AIDA-Fans zu überzeugen. Mit Gästen war das Schiff nicht einmal drei Monate für AIDA im Dienst (von Dezember 2019 bis März 2020).